Ressourcenschonung durch Tunnel­aus­bruch-Re­cycling

Innovatives Recyclingprojekt der Wilhelm Stürmlinger & Söhne GmbH & Co. KG: Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung im Fokus

Die Wilhelm Stürmlinger & Söhne GmbH & Co. KG (STÜ) ist seit 1900 in der Quarzsand- und Kiesgewinnung tätig und hat sich stets durch innovative Ansätze ausgezeichnet. Ein herausragendes Beispiel für ihre nachhaltigen Bestrebungen ist das jüngste Projekt zur Aufbereitung von Tunnelausbruchmaterial, das bei der Errichtung eines ca. 4 km langen Tunnels neben dem Kieswerk in Durmersheim anfiel. Dieses Projekt, das zur Bewerbung für den MIRO Nachhaltigkeitspreis 2022 eingereicht wurde, zeigt eindrucksvoll, wie Recycling und Ressourcenschonung in der Praxis umgesetzt werden können.

Ausgangssituation und Zielsetzung

Als der Tunnelbau begann, fiel eine erhebliche Menge an Ausbruchmaterial an. Traditionell wäre dieses Material als Abfall deklariert und deponiert worden. Doch STÜ erkannte das Potenzial dieses Materials und entwickelte ein Konzept, um es zu hochwertigem Baustoff aufzubereiten. Durch diese innovative Lösung sollten rund 700.000 m³ Deponievolumen eingespart, lokale Rohstoffvorkommen geschont und die Transportwege minimiert werden.

Umsetzung des Projekts

Das Projekt startete mit einer umfassenden Machbarkeitsstudie in Zusammenarbeit mit der Technischen Fachhochschule Georg Agricola. Die Herausforderung bestand darin, das Tunnelausbruchmaterial, das Ton und andere nicht verwertbare Gesteinsschichten enthielt, so aufzubereiten, dass es als Baustoff genutzt werden konnte. Dafür wurde das bestehende Kieswerk um einen geschlossenen Waschwasserkreislauf erweitert. In einem mehrstufigen Verfahren wurde das Material gereinigt und klassiert. Durch Zugabe von Flockungsmitteln wurden feinste Bestandteile aus dem Waschwasser abgetrennt, die dann durch Kalkzugabe konditioniert und mittels einer Kammerfilterpresse entwässert wurden. Das gereinigte Wasser konnte im Kreislauf zurückgeführt werden, wodurch der Frischwasserbedarf um etwa 85% reduziert wurde.

Herausforderungen und Erfolge

Eine der größten Herausforderungen war die Einholung der notwendigen Genehmigungen, da das Tunnelausbruchmaterial als Abfall eingestuft wurde und besondere Auflagen zur Wasseraufbereitung erfüllt werden mussten. Darüber hinaus erforderte die stark schwankende Qualität des Rohmaterials eine ständige Anpassung der Aufbereitungsprozesse. Dank des engagierten Einsatzes der Mitarbeiter und der kontinuierlichen Überwachung und Steuerung der Anlagen konnte das Projekt erfolgreich umgesetzt werden. Durch das innovative Aufbereitungssystem konnte STÜ nicht nur die Umweltbelastung minimieren, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten. Das aufbereitete Material findet nun Verwendung in der Bauindustrie, was die Notwendigkeit neuer Rohstoffabbaugebiete reduziert.

Ausblick und Bedeutung

Dieses Projekt der Wilhelm Stürmlinger & Söhne GmbH & Co. KG zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltiges Wirtschaften und technische Innovation Hand in Hand gehen können. Es stellt nicht nur eine Lösung für die Verwertung von Tunnelausbruchmaterial dar, sondern setzt auch Maßstäbe für zukünftige Bauprojekte. Durch die ortsnahe Verwertung und die Minimierung der Transportwege wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die regionale Wirtschaft gestärkt.

Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts hat nicht nur zum Europäischen UEPG Nachhaltigkeitspreis geführt, sondern verdeutlicht auch das Engagement von STÜ für eine nachhaltige Zukunft. In einer Zeit, in der der Schutz unserer natürlichen Ressourcen immer wichtiger wird, setzt dieses Projekt ein Zeichen für verantwortungsbewusstes Handeln und innovative Lösungen im Bereich des Rohstoffabbaus und -recyclings.

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